Was muss nun bei der Erstellung und Bearbeitung von Texten beachtet werden?

Es sind zwei verschiedene Ebenen zu unterschieden, die bei der Gestaltung von Texten eine Rolle spielen:

Textgestaltung auf inhaltlicher Ebene

  • Lernziele
    In bestimmten Fällen ist es sinnvoll, die Lernziele zu nennen und dem eigentlichen Text voranzustellen: Was soll der Leser nach der Lektüre wissen oder können?

  • Überprüfung der inhaltlichen Organisation
    Wie ein Text aufgebaut wird, hängt zum einen vom darzustellenden Gegenstand ab, der möglicherweise eine bestimmte Struktur verlangt, z.B. den chronologischen Ablauf bei Ereignissen. Zum anderen ist der Aufbau auch vom didaktischen Konzept abhängig: vom Allgemeinen zum Besonderen (deduktiv) oder vom Besonderen zum Allgemeinen (induktiv).

  • Formulieren prägnanter Überschriften
    Zur Verdeutlichung der inhaltlichen Organisation des Textes ist das Formulieren prägnanter überschriften von großer Bedeutung. Die Überschrift entscheidet mit, ob der Text gelesen wird. Kurz, genau und reizvoll soll Sie sein, die Kernaussage treffen, Neugier wecken, Spannung verheißen. Oft wird auf Internetpräsenzen der Fehler begangen, den ersten Kontakt mit irrelevanten Worten wie 'Herzlich Willkommen' zu verschwenden. Auf der Titelseite von Spiegel Online steht nicht 'Herzlich Willkommen - auf den nächsten Seiten haben Sie die Möglichkeit, sich über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren und viele bunte Bilder zu sehen

Folgende Typen von Überschriften werden unterschieden:

Formale Überschriften: nur Gliederungspunkt, keine Aussage über Inhalte, nur Notbehelf. Thematische überschriften: Enthalten Kernaussagen. Perspektivische Überschriften: Beeinflussen den Leser und spiegeln die Sichtweise des Autors wieder

Fragen: schaffen Aufmerksamkeit:

" Schulung oder Seminar für Adobe InDesign CS ? "

Zusammengefasst bilden die Überschriften das Inhaltsverzeichnis, das bei größeren Texten nicht fehlen sollte.

  • Setzen von Orientierungsmarken
    Sprachliche und typographische Orientierungsmarken helfen ebenfalls dem Leser, nicht die Orientierung zu verlieren und seinen aktuellen Standort innerhalb des Textes im Auge zu behalten.
    Sprachliche Orientierungsmarken sind u.a.:

    Kopf- oder Fußzeilen

    Stichworte am Rand

    Einrahmung oder farbige Unterlegung eines Textteils Andere Schriftform, -familie oder -farbe Spiegelstriche oder Nummerierungen

    Piktogramme am Rand, z.B. Pfeile, Zeigefinger, Ausrufezeichen Schlechte Formen der Hervorhebung sind Unterstreichen und Sperren. Sie setzen die Lesbarkeit stark herab.

  • Zusammenfassungen
    Zusammenfassungen fördern das Behalten des Gelesenen. Sie können dem Text vorangestellt (Abstract) oder nachgestellt werden (Wiederholung). Keinesfalls darf eine Zusammenfassung zusätzliche Informationen enthalten. Es ist auf eine einfache Sprache zu achten, auch wenn die Informationsdichte sehr hoch ist.

  • Anknüpfen an das Vorwissen
    Anknüpfen an das Vorwissen des Lesers ist eine wesentliche Bedingung für erfolgreiches Lernen und Behalten. Die Aktivierung des Vorwissens kann geschehen durch:

Beispiele in Form von alltäglichen Erfahrungen des Lesers Analogien und Vergleiche

Exkurse

Textgestaltung auf sprachlicher Ebene

  • Variierende Satzlängen
    Wechseln Sie längere und kurze Sätze möglichst häufig ab, so dass sich das Lesen angenehm gestaltet und nicht ermüdend wirkt.

  • Vermeiden ungeläufiger Wörter
    Das Vermeiden ungeläufiger Wörter trägt sowohl zur Verständlichkeit des Textes als auch zur Akzeptanz auf Seiten des Lesers bei. Ungewohntes Vokabular schafft Distanz.

    Fachausdrücke müssen stets durch bekannte Wörter erklärt werden. Abkürzungen müssen bei der ersten Verwendung in ausgeschriebener Form eingeführt werden. Fremdwörter sollten nicht übermäßig strapaziert werden.

    Komposita sind nach Möglichkeit zu zerlegen.

Sind viele Fachbegriffe und Fremdwörter nicht zu vermeiden, so ist ein Glossar erforderlich, das diese definiert und erläutert.

  • Entflechten unübersichtlicher Sätze
    Unübersichtliche, lange Sätze erschweren das Textverständnis.

  • Herstellen eindeutiger Bezüge
    Ohne das Herstellen eindeutiger Bezüge kann es passieren, dass dem Leser bei zu geringem Vorwissen der inhaltliche Zusammenhang der Sätze nicht klar wird. (vgl. Kognitive Textverarbeitung, 2. Herstellen von Zusammenhängen) Mit Hilfe von Bindewörtern können die Sätze und Textteile zueinander in Beziehung gesetzt werden. Bei Texten, die am Bildschirm gelesen werden sollen, muss auf kurze, einfache und prägnante Sätze geachtet werden.

  • Aktiver Schreibstil
    Vermeiden Sie den zu häufigen Gebrauch von Passiv-Konstruktionen. Durch die Verwendung eines aktiven Schreibstiles entsteht der notwendige Textfluss, der zum Weiterlesen motivieren soll. Statt 'Das Notebook wurde von unserer Forschungsabteilung entwickelt' schreiben Sie besser: 'Unsere Forschungsabteilung entwickelte das neue Notebook.'

Literatur:

Ballstaedt, Steffen-Peter: Wissensvermittlung. Die Gestaltung von Lernmaterial. Weinheim: Beltz 1997

Hartley, James: Designing Instructional Text. London: Kogan Page 1994

 

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